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ürstin Sophie von der Pfalz (1630-1714) befand einst über die Stadt: "Gott schuf Osnabrück in seinem  Zorn, dort gibt es keinen Wein, das Brot ist schwarz, die Mädchen sind hässlich und alles ist furchtbar teuer."
        Ein Blick auf das heutige Osnabrück legt den Schluss nahe, dass der Schöpfer später noch einmal kräftig nachgebessert hat: Brot und Wein gibt es in reichlicher Auswahl, die Preise bewegen sich im Süd-Nordgefälle auf normalem Niveau. Und was die holden Weiblichkeiten anbelangt, ist das Negativurteil der Gemahlin von Fürstbischof Ernst August I. in diesem Jahrhundert erst recht nicht mehr nachvollziehbar.
        Dennoch möchte ich hier kein reines Loblied auf meine Heimat singen, sondern auch Kritik an kommunalpolitischen Fehlentscheidungen vergangener Jahre üben. Städtebauliche Sünden, Misswirtschaft und Investitionen am falschen Stellen prägen das Gesicht der Stadt ebenso wie die historischen Gebäude, die reizvolle landschaftliche Umgebung oder der Charakter der Menschen. Es drängt sich allzu oft der Eindruck auf, als ob in den heutigen Tagen das Image einer Stadt nicht mehr durch gute Taten, sondern nur noch durch geschickt in Szene gesetzte Citymarketingkonzepte aufpoliert werden kann.

Osnabrücker Rad



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